Kuching (Borneo)Malaysia

Endlich Orang-Utans sehen!

Für heute hatten wir uns das Highlight des Aufenthaltes vorgenommen – wir wollten ins Naturreservat, um dort wilde Orang-Utans zu sehen. Zwei mal am Tag gibt es Fütterungen. Wenn die Orang-Utans genug Futter in ihrem Reservat finden, kommen sie nicht. Aber die Frucht-Saison ist normalerweise von August bis September. Für eine hohe Chance wollten wir schon zur Morgen-Fütterung da sein. Also standen wir um kurz nach 6 Uhr an der Bushaltestelle bei uns in der Nähe und 20 Minuten später kam die lokale Buslinie, die sogar kostenlos ist. Es gab keinen Zeitplan, wir wussten nur, dass der Bus um 6 Uhr am Startpunkt losfährt. Die Fahrt zum Semenggoh Wildlife Center dauerte ca. eine Stunde. Wir kamen um 7:10 Uhr an aber der Park öffnet erst um 8 Uhr… Marco verbrachte die Wartezeit mit schlafen (er hat nur paar Stunden geschlafen, weil er das French-Open-Halbfinale in der Nacht gucken „musste“) und ich konnte uns schon mal für unseren Besuch online registrieren.

Als der Park öffnete, holten wir unsere Tickets (2€ Eintritt, 3€ Golfcart) und fuhren mit einem Golfcart in das Naturreservat hinein. Beim Parkplatz wurde uns schon ein Orang-Utan gezeigt, die Oma Seduku (53 Jahre) des Parks, die gerade in ihrem Nest aufgewacht war. Die Morgen-Fütterung war um 9 Uhr. Als wir unten beim Platz ankamen, zeigte uns der Guide einen Orang-Utan, der schon im Baum über dem Platz war und den „Big Boss“, der in einem anderen Baum saß. Anschließend gab es eine Einführung vom Guide zum Verhalten mit den Orang-Utans. Zur Fütterung wurden die Orang-Utans mit Futter und Rufen zu einem erhöhten Fütterungsplatz gelockt. Der Big Boss kletterte von seinem Baum und lief gemütlich den Fußweg entlang zum Fütterungsplatz. Er war viel kleiner als ich ihn mir vorgestellt hatte. Alle Besucher sollten zurückweichen und Sicherheitsabstand halten, denn sie sind sehr stark und können gefährlich werden. Währenddessen kam noch ein dritter Orang-Utan, der sich aber wohl nicht an die Fütterungsstelle herangetraut hat, also wurde er im Baum von den Guides gefüttert, indem sie ihm Kokosnüsse hochwarfen. Eine Stunde lang beobachteten wir, wie die beiden ihr Frühstück genossen. Als der Big Boss keinen Hunger mehr hatte, lief er einen Weg in den Wald hinein und verschwand. Danach holte sich der andere Orang-Utan was er über gelassen hatte und verschwand ebenfalls. Um 10 Uhr schließt der Park und öffnet um 14 Uhr wieder.

Wir waren so begeistert von den Orang-Utans, dass wir entschieden, die Mittagszeit zu überbrücken und nochmal zur Nachmittags-Fütterung wiederzukommen. Das Ticket ist auch den ganzen Tag gültig. Am Eingang sprach uns ein Taxifahrer freundlich an, ob wir ein Taxi brauchen, er nehme auch Grab-Preise. Also ließen wir uns ca. 15 Minuten zurück in den nächsten Ort Kota Sentosa fahren, wo wir uns ein Café ausgesucht hatten, und tauschten Nummern aus. Da dieses aber leider geschlossen hatte, mussten wir ein Stück die Hauptstraße entlang zum nächsten einigermaßen modernen Restaurant laufen. Dort bestellten wir uns erst mal Frühstück bzw. Mittagessen und verbrachten ca. drei Stunden. Danach gingen wir zu einem Supermarkt in der Nähe, um Wasser zu kaufen, und kontaktierten unseren Grabfahrer Eric, der uns pünktlich zurück ins Wildlife Center brachte.

Diesmal gingen wir zu Fuß ca. 20 Minuten die Straße entlang in den Park hinein. Die zweite Fütterung ist um 15 Uhr. Diesmal waren deutlich mehr Leute und auch Kinder da. Die Mitarbeiter lockten die Orang-Utans mit dem Futter und ihren Rufen. Es kamen drei jüngere und drei große Orang-Utans, von denen sogar zwei 1-2 Jahre alte Babys dabei hatten. Diesmal war deutlich mehr Action, sie kamen zu unterschiedlichen Futterplätzen und kletterten durch die Bäume hin und her. Sie waren einfach unglaublich niedlich! Um 16 Uhr schließt der Park wieder und um 16 Uhr fährt der letzte Bus zurück in die Stadt. Wir mussten uns rechtzeitig von den Orang-Utans trennen und liefen zum Parkeingang. Da um die Uhrzeit mehr Verkehr war, dauerte die Fahrt ca. 1,5 Stunden. Bei der Bushaltestelle gingen wir noch in den Supermarkt und anschließend bei Alfresco zum Abendessen. 

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