Heute mussten wir früh aufstehen, denn es sollte endlich zur Chinesischen Mauer gehen. Wir haben uns für den Abschnitt „Mutianyu“ entschieden, der 70 km nördlich von unserem Hotel lag. An der Rezeption bestellten wir noch unser Frühstück für den nächsten Tag und liefen um 7:30 Uhr los, ca. 20 Minuten bis zur Bushaltestelle. Auf dem Weg wollten wir eigentlich wieder Baguettes holen, aber der Laden hatte heute geschlossen. Als wir an der Bushaltestelle ankamen, kam auch schon unser Bus, die Nr. 916 Express. Die Fahrt nach Huairou dauerte ca. eine Stunde, wo wir in einen anderen Bus umsteigen mussten. An der Haltestelle hat uns eine Taxi-Fahrerin angesprochen. Wir lehnten erst ab, aber sie ließ nicht locker. Da wir eh kein Kleingeld für den Bus hatten (hier muss man passend zahlen, da nicht gewechselt wird) und kein Laden zum Kleinmachen in der Nähe war, ließen wir uns schließlich doch drauf ein. Für die 15-20 minütige Fahrt zahlten wir 7,50€, mit dem öffentlichen Bus hätten wir auch deutlich länger gebraucht. Unterwegs fing es leider an zu regnen. Um 9:30 Uhr kamen wir beim Gate zur Mauer an und kauften unsere Tickets (Eintritt + Seilbahn + Shuttlebus = 25€ p.P.). Außerdem war es hier mit 14 Grad ziemlich kalt. Wir liefen über die Souvenir-Straße Richtung Shuttlebus und setzten uns in ein Café, wo wir ein kleines und überteuertes Frühstück aßen. Da Marco leider nicht satt wurde, gab‘s in einem vietnamesischen Café noch ein Bahn Mi (Baguette). Auf dem Fernseher lief ein Video von Orten aus Vietnam, die wir live gesehen haben!
Danach ging’s weiter zum Shuttlebus, mit dem wir ein paar Minuten bis zur Seilbahnstation fuhren. Die Fahrt mit der Seilbahn hoch zur Mauer dauerte vielleicht fünf Minuten und gegen 11 Uhr waren wir endlich oben. Wir liefen zwei Stunden auf der Mauer nach Osten bis zum „Big Corner Tower“, wo der für Touristen zugängliche, restaurierte Teil endete. Die Mauer führte in Kurven, hoch und runter über den Bergkamm. Hinter jeder Kurve hatte man einen anderen, beeindruckenden Blick auf die Mauer. Außerdem passierten wir einige Wachtürme. Als wir oben waren, hatte der Regen zum Glück aufgehört und die Wolken hingen mystisch in den umliegenden Bergen. Am „Big Corner Tower“ überlegten wir, welchen Weg wir am besten zurück nehmen, damit wir den letzten Bus nicht verpassen (von dem wir nicht wussten, wann er fuhr). Wir entschieden uns, die ganze Strecke zurück zur Seilbahn zu laufen und uns zu beeilen. Durch die vielen Treppenstufen kamen wir dabei ganz schön ins Schwitzten und waren eine Stunde später schon an der Seilbahnstation.
Wieder unten angekommen waren wir wieder gut in der Zeit und es gab noch einen kleinen Mittagssnack bei Burgerking. Danach kauften wir uns ein Wasser in einem Souvenir-Shop, um auch Kleingeld für den Bus zu haben. Wir liefen zur Haltestelle hinter dem Eingang und warteten auf den Bus. Die Fahrt mit dem lokalen Bus mit mehreren Stops dauerte auf jeden Fall länger, gut dass wir einen Sitzplatz hatten. In Huairou hatten wir nur eine kurze Umsteigezeit in den Express-Bus, aber diese Fahrt dauerte aufgrund des Verkehrs auf der Autobahn auch länger, sodass wir für den gesamten Rückweg ca. 2,5 Stunden gebraucht haben. Gegen 17:30 Uhr waren wir zurück in Peking und liefen zu unserem Hotel. Ich legte mich erschöpft ins Bett, Marco ging noch zum Abendessen und brachte mir was Kleines mit, da ich keinen großen Hunger hatte.