Um 8:30 Uhr saßen wir in einem Café um die Ecke zum Frühstück. Da die Rezeption erst ab Mittags besetzt ist, buchten wir per WhatsApp über unser Hostel eine Halbtages-Tour (10€) für den nächsten Tag. Nach einem kurzen Zwischenstop im Zimmer ging es los Richtung Stadtrand. Wir wollten heute eine der beliebtesten Wanderrouten machen und mussten dafür Trail 10 wandern, der in Trail 6 übergeht. Wir hatten vorher im Internet gelesen, dass die Trails wohl schlecht ausgeschildert und teilweise verwildert sind, sodass sich schon Leute verlaufen haben. Den Startpunkt von Trail 10 fanden wir zum Glück beim ersten Versuch am Ende einer Straße. Ein steiler, ausgetretener Pfad führte über viele Wurzeln durch den Wald den Berg hoch. Kurz vor der Bergspitze ging die Vegetation in Büsche und Gräser über, sodass wir schon ins Tal blicken konnten. Am Ende kamen wir zu einem weniger idyllischen Aussichtspunkt unter einem riesigen Strommasten. Hier machten wir eine kurze Pause und kamen dabei mit einer englischen Backpackerin ins Gespräch.
Als wir weiter wollten, fragten wir einheimisch aussehende Leute nach dem Trail 6. Er meinte, er sei ein Guide und konnte uns den Weg zum Trail 6 beschreiben, der ein Stück weiter unten anfing. Außerdem ermahnte er uns aufzupassen, da erst vor kurzem ein Wanderer sechs Tage durch die Gegend geirrt sei bis er verstorben ist…Der Anfang von Trail 6 war nur mit einem unauffälligen Fähnchen markiert. Der Weg führte über einen engen, schlammigen Pfad durch mannshohes Gebüsch wie eine Mauer den Berg runter, sodass wir echt aufpassen mussten, nicht auszurutschen. Später kamen wir raus aus dem Gebüsch auf einen betonierten Weg und es wurde viel angenehmer zu laufen. Der Weg war wohl von Farmern angelegt, denn er führte zwischen Feldern entlang, wo die verschiedensten, nicht zuordnenbaren Sachen angebaut wurden. Aber keine Ahnung wie man sich hier verlaufen soll…
Am Ende kamen wir auf eine schmale, asphaltierte Straße, wo wir auf die englische Backpackerin und drei weitere Backpacker trafen. Also schlossen wir uns ihnen an, zumal sie den Weg kannten, und gingen den Rest zusammen zum Cameron Valley. Dort angekommen trennten wir uns wieder. Das Cameron Valley ist eine Teeplantage, die man als Besucher betreten kann, sich mit einem Golfcart sogar den Berg runter bis zu einer Platform bringen lassen kann, mit großem Café und Shop. Für die Strecke bis hier hin haben wir drei Stunden gebraucht. Wir zahlten 80 Cent Eintritt in die Plantage und setzten uns für eine kleine Mittagspause auf eine Bank mit Blick auf die Hügel. Nachdem wir etwas die Aussicht genossen und ein paar Fotos gemacht hatten, traten wir den Rückweg an. Wir mussten noch 4 km an der Hauptstraße lang mit leichter Steigung zurück nach Tanah Rata laufen. Danach waren wir echt kaputt.
Im Zimmer buchten wir unseren Transport zur Insel Langkawi im Nordwesten an der Grenze zu Thailand, was ziemlich kompliziert war. Wir hatten ja schon die Erfahrung gemacht, dass es hier in Malaysia leider nicht, wie in allen anderen bisherigen Ländern, einfach über die Seite 12go.asia geht, wo man fast für jedes Ziel eine (Direkt-)Verbindung bekommt. Hier muss man den Bus über die Seite redbus.my buchen. Es gab aber keine Direktverbindung zum Fähranleger in Alor Setar und wir mussten Bus, Zug und Fähre getrennt buchen und dazwischen genug Puffer einplanen. Dann war für heute mal wieder Wäsche waschen angesagt, wir hatten um die Ecke einen kleinen Waschsalon entdeckt. Marco fühlte sich etwas krank und wollte sich ausruhen. Im Waschsalon waren nur drei Waschmaschinen und drei Trockner und es war super viel los. Während dem Waschen und Trocknen lief ich noch ein bisschen durch die Straßen. Die belebten Straßen waren echt überschaubar. Als das endlich geschafft war, setzte ich mich in ein Restaurant zum Abendessen, Marco hatte keinen Hunger…