Zum Ankommen erst mal entspannt starten und ausschlafen. Es war nicht einfach ein gutes Frühstückslokal in der Nähe zu finden, aber wir haben online eins gefunden, wo es „Hipsteressen“ gibt und welches sich in einem grünen Innenhof befindet. Wir mussten dort 15 Minuten hinlaufen – ganz schön grell und heiß hier.
Heute hatten wir Lust uns nur um unseren Reiseblog zu kümmern. Marco probierte das Fitnessstudio aus und danach schwammen wir eine Runde im überdachten Pool. Am frühen Abend suchten wir uns auf der belebten Straße vor unserem Hochhaus ein Lokal für unser Abendessen aus. Natürlich musste auch das kambodschanische Bier probiert werden. In unserem Hochhaus befinden sich auch ein Supermarkt und einige Shops zur Straße hin. Das Einkaufszentrum im Inneren ist wie ausgestorben. Die simplen Nudeln zum Abendessen waren mit ca. 8 € verhältnismäßig teuer, das hätten wir nicht erwartet. Wahrscheinlich wissen sie, dass in der Nähe Menschen „mit Geld“ wohnen. Außerdem wollten alle irgendwie Dollar haben, und auch auf den Speisekarten steht überwiegend der Preis in Dollar. Nach dem Abendessen arbeiteten wir weiter am Reiseblog und recherchierten für die nächsten Tage in Phnom Penh.
Irgendwie fühlten wir uns hier nicht so wohl. Die Stadt hat aus unserer Sicht keinen wirklichen Charme, wirkte so zusammengewürfelt mit starkem Kontrast zwischen modernen Hochhäusern und älteren Gebäuden. Im Vergleich zu den hyperfreundlichen Menschen in Thailand machten die Leute hier auch eher einen unfreundlichen und penetranten Eindruck. Die Frau im Restaurant war z.B. nicht erfreut, dass wir keine Dollar hatten, griff dann einfach in unser Portemonnaie, um sich die passende Menge Riel rauszuholen.
Aus diesem Grund und weil es aus unserer Sicht auch nicht soo viel Sehenswertes in Phnom Penh gab, haben wir viel Zeit in unserem Apartment verbracht und die Zeit zum arbeiten, recherchieren und organisieren genutzt. Deshalb ist unser Aufenthalt in diesem Beitrag zusammengefasst. Gefrühstückt haben wir auch immer im Apartment, da wir zumindest einen Kühlschrank hatten. Meistens gab es Haferflocken mit Milch und Obst und Marco hat uns von der Straße Kaffee geholt.
Funfacts:
#1 Da Kambodscha eine französische Kolonie war, gibt es hier an fast jeder Ecke Baguette. Auch wenn es geschmacklich nicht mit unseren Teigwaren vergleichbar ist, immerhin westliche Teigwaren.
#2 In Kambodscha musste ich generell keine Angst haben, scharfes Essen zu bekommen. Wo ich in Thailand bei jeder Bestellung „Not spicy please“ hinzufügen musste, konnte ich mir das hier sparen.
#3 Hier ist wieder Rechtsverkehr.
#4 Etwas, was das Bild auf den Straßen sehr prägt, sind die typischen roten Kühltruhen am Straßenrand vor jedem Laden, Straßenstand oder Vorhof eines Hauses.
Samstag
Wir haben heute erst zufällig entdeckt, dass es noch einen anderen, viel cooleren Pool auf einer anderen Etage gibt.
Gegen 15 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Königspalast, zu dem wir ca. 30 Minuten hinliefen. Da der Palast noch genutzt wird, war leider viel abgesperrt. In den Krönungssaal konnten wir nur durch die Fenster schauen. Auf dem Gelände befanden sich auch ein paar Tempelgebäude.
Nach dem Besuch gingen wir Richtung Riverside, am Royal Palace Park vorbei, wo die Hölle los war mit Tauben füttern, Seifenblasen und co. Wir hatten irgendwie Lust auf Pizza und setzten uns in ein passendes Lokal an der Straße zum Tonle Sap-Fluss hin. Hier machten wir Bekanntschaft mit der Armut in Kambodscha. Zuerst kam eine Frau im Rollstuhl zum Betteln vorbei. Wir kauften ihr zwei Armbänder für zusammen 2,50 € ab. Danach kamen zwei dreckige Jungs vorbei, die die Hand aufhielten. Wir wussten nicht, ob sie Geld oder Essen wollten, aber als Marco ihnen zwei Stücke Pizza gab, zogen sie zufrieden ab. Nach dem Essen liefen wir in der Abenddämmerung ca. 30 Minuten an der Promenade zurück zu unserer Unterkunft. Auf der Promenade waren abends viele Menschen und Verkäufer unterwegs.
Sonntag
Um 16 Uhr fuhren wir mit einem Tuk Tuk, welches wir über Grab bestellten, zum 15 Minuten entfernten Wat Phnom Daun Penh – auf einem kleinen Hügel in einem kleinen Park. Nachdem wir unsere Tickets gekauft hatten, sahen wir zwei riesige Vögel in den Bäumen. Wir vermuten, es war der Doppelhornvogel – beeindruckend diesen in der Natur zu sehen, nicht nur im Vogelpark. Der Tempel war leider unspektakulär.
Vom Tempel aus liefen wir zum Central Market in einer Art Markthalle. Hier gab es alles Mögliche, sodass es aussah, als sei er eher für Einheimische als für Touristen. Danach suchten wir uns ein Lokal für unser Abendessen. Irgendwie hatten wir noch nicht so Lust auf Khmer Essen bzw. sahen uns die Lokale etwas suspekt aus, sodass wir in einem indischen Restaurant landeten. Von hier aus gingen wir noch zum Nightmarket. Der Essbereich war interessant, weil hier alle auf einer riesengroßen Matte auf dem Boden saßen. Hier nahmen wir uns ein Tuk Tuk, bei dem wir etwas verhandelten, weil wir den Preis von Grab kannten, zurück zum Apartment.
Montag
Um 14:30 Uhr liefen wir los, ca. 30 Minuten zum Tuol Sleng Genocide Museum. Hier war ein sogenanntes Sicherheitsgefängnis der Roten Khmer, eine ehemalige Schule, welche zu einem Folter- und Hinrichtungszentrum umfunktioniert wurde. Wir liefen fast 3 Stunden mit einem Audio-Guide durch die ehemaligen Einzel- und Gruppenzellen sowie die Ausstellungsräume. Entweder hatte ich heute Magenprobleme oder mir ist schlecht von den detaillierten Bildern und Geschichten geworden…Einfach unglaublich, dass die Geschichte des Völkermordes noch nicht so lange her ist (Sturz der Roten Khmer 1979, Verhandlungen vor dem internationalen Gerichtshof 2010).
Die Tuk Tuks warteten schon vorm Ausgang und da es mir nicht so gut ging, wollten wir die Strecke nicht nochmal laufen. In der Unterkunft angekommen, ging es mit etwas Abstand schon besser. Da es sich zeitlich angeboten hat, wollten wir mal unsere Skybar ausprobieren und setzten uns auf ein Bier auf die Terrasse im 13. Stock. Unser Platz war zwar nach Westen ausgerichtet aber zwei Hochhäuser versperrten uns die Sicht auf den Sonnenuntergang. Der Blick auf die Skyline im Dunkeln war trotzdem cool. Danach hatte Marco Hunger, ich noch nicht so und wir liefen runter, um uns in den Straßen ein Lokal zu suchen. Wir landeten in einem Khmer Restaurant und setzten uns an die Straße. Der Besitzer und sein Kumpel waren freundlich und konnten gerade genug Englisch, dass wir unsere Bestellung aufgeben konnten. Aber Marco hat sich leider ein ekeliges Essen ausgesucht. Gefühlt gab es geschreddert Ente (nur Knochen und so gut wie kein Fleisch dran). Und mein Essen ist nicht gekommen. Wir haben später noch öfter die Erfahrung gemacht, und es wurde uns auch von einem Auswanderer bestätigt, dass die Khmer das Fleisch anscheinend komplett mit Knochen, Knorpel und allem zerhacken und einfach frittieren oder bis zur Schuhsohlenkonsestzenz durchbraten.
Hai Marco und Talea!
Habe den Link von Matthias.
Schon beeindruckend Eure Reise und die Ziele.
Sicher auch ein Stück weit mutig. Bin auf Vietnam gespannt.
Das ist es in der Tat 🙂 🙂
Vietnam kommt bald – also die Bilder 🙂